Meine erste Reise nach Japan: 5 praktische Tipps für eine reibungslose Ankunft in Tokio
Endlich ist es geschafft! Nach vielen, vielen Stunden im Flugzeug, einigem Flughafen-Gewusel auf dem Weg zur Einreiseschlange und einer kurzen Eingewöhnung der Augen an das neue Schriftbild kann es endlich losgehen. Auf nach Tokio! Aber Moment, wie kommt man denn überhaupt am besten vom Flughafen in die Stadt? Und was sollte am Flughafen vor dem Verlassen idealerweise noch erledigt werden, damit später alles glatt läuft? Nutzen Sie diese fünf Tipps, um Ihre Ankunft im Land der aufgehenden Sonne so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Veröffentlicht: 23.03.2025
Titelbild: © Alex Zentgraf
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„Ja, hallo?“ Häufig benötigt man Mobilempfang, sobald man aus dem Flugzeug steigt. Sei es, um den Liebsten Bescheid zu geben, dass man sicher angekommen ist, um die Reiseunterlagen aufzurufen oder einen kurzen Blick auf das Wetter am Zielort zu werfen, bevor man durch die Schiebetüren des Flughafens in eine neue Welt tritt. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen reicht es völlig aus, in Japan mobiles Internet zu haben, das sich kinderleicht einrichten lässt – auch bereits bequem von zuhause, bevor die Reise beginnt.
Dank WhatsApp oder FaceTime, Skype, iMessage und ähnlichen Diensten kann heutzutage einfach und kostenlos kommuniziert werden. Einzige Voraussetzung ist Internet. In Japan steht in Städten wie Tokio an vielen Orten öffentliches WLAN kostenlos zur Verfügung. Ist dies jedoch einmal nicht der Fall oder die Verbindung zu schwach für Audio- bzw. Videoanrufe, ist man mit mobilem Internet bestens versorgt.
Die einfachste Möglichkeit zur Nutzung von mobilem Internet in Japan ist die Verwendung einer eSIM-Karte. Diese digitale SIM-Karte wird heutzutage von vielen gängigen Smartphones unterstützt und lässt sich bereits in Deutschland kaufen, auf dem Smartphone installieren und aktivieren. In Japan wählt sich das Mobiltelefon dann automatisch in das japanische Netz ein. Inzwischen gibt es viele eSIM-Anbieter wie beispielsweise airalo, die eSIM-Karten über ihre Apps anbieten und einen durch den gesamten Aktivierungsprozess begleiten. Für die ausschließliche Nutzung von mobilem Internet sollte die SIM-Karte den Zusatz „data only“ tragen. Sie ist dann günstiger als eine SIM-Karte, die einem zusätzlich das Telefonieren mit einer japanischen Nummer ermöglicht, und für touristische Zwecke meist völlig ausreichend.
Einige haben vielleicht auch von den mobilen Routern („Pocket WiFi“) gehört, die man in Japan zum Beispiel am Flughafen ausleihen kann. Diese Geräte können eine interessante Alternative für Familien oder Gruppen sein, die zusammen unterwegs sind und Internet gleichzeitig nutzen möchten. Der Nachteil: Man hat über die gesamte Reise hinweg ein zusätzliches Gerät dabei und darf nicht vergessen, den Router am Ende wieder abzugeben. Eine eSIM-Karte kann hier die bessere Wahl sein, da man auf vielen Smartphones mit mobilen Daten einen Hotspot einrichten und WLAN so mit anderen teilen kann.
電話
Gut zu wissen: Für diejenigen, die Anrufe auf japanische oder andere Festnetz- oder Mobilfunknummern tätigen möchten, könnte Skype interessant sein. Dort kann man Guthaben kaufen, das für Festnetz- oder Mobilfunkanrufe in alle Länder der Welt verwendet werden kann. Praktisch: Man kann die eigene Mobilfunknummer mit dem Skype-Konto verknüpfen, sodass den Angerufenen eine bekannte Nummer angezeigt wird.
„Mit Karte, bitte!“ In Japan wird immer noch häufig mit Bargeld bezahlt, besonders auch außerhalb der großen Metropolregionen oder auf Märkten. Doch nicht nur aus diesem Grund lohnt es sich, mit Bargeld ausgestattet zu sein. Ausländische Kreditkarten, besonders auch Karten der Marke Visa, werden nicht überall akzeptiert, sodass Zahlungen nicht selten abgelehnt oder abgebrochen werden. Je nach Auslandseinsatzentgelt der Hausbank kann es sich lohnen, bereits in Deutschland Euro in Yen (JPY, 円) umzutauschen. Vor Ort sind die Bankautomaten von 7-Bank (セブン銀行) und der japanischen Post (Japan Post Bank, ゆうちょ銀行) die Anlaufstellen für Bargeldabhebungen, da sie alle ausländischen Kreditkarten ohne Probleme gegen eine geringe Gebühr akzeptieren, die vom abgehobenen Betrag abhängig ist und vor der Transaktion ausgewiesen wird. Entsprechende Automaten finden sich an jedem Flughafen und auch in vielen Convenience Stores (コンビニ), so z. B. 7-Bank-Automaten bei 7-Eleven.
現金
Gut zu wissen: Der Wechselkurs hat sich in den letzten Jahren verändert. Heute bekommt man für 1 Euro ungefähr 150 Yen – auf Japanisch übrigens „en“ ausgesprochen. Als der Kurs früher bei ca. 1:100 lag, war die Umrechnungshilfe „zwei Nullen streichen“ an der Kasse sehr praktisch. Heute ist sie zwar nicht mehr ganz aktuell, kann aber dennoch dabei helfen, schnell eine ungefähre Vorstellung von Preisen zu bekommen.
„Sui…?“ In Japan werden im Alltag häufig sogenannte IC Cards (ICカード) verwendet. „IC“ steht dabei für „integrated circuit“ und ist eine andere Bezeichnung für „Chipkarten“. IC Cards werden je nach Region von verschiedenen Anbietern ausgegeben und tragen deshalb auch verschiedene Namen (ICOCA, PiTaPa, TOICA usw.). Die in Tokio verwendeten IC Cards heißen Suica Card und PASMO Card. Unabhängig vom Anbieter können alle IC Cards mit Guthaben aufgeladen werden, das zur Nutzung der Bahn oder auch zur Bezahlung in Convenience Stores oder an Verkaufsautomaten verwendet werden kann.
Heutzutage ist es nicht mehr zwingend notwendig, eine physische IC Card zu verwenden und sie beispielsweise am Ticket-Automaten in einer Bahnstation aufzuladen. Es gibt bereits entsprechende Apps, sodass man die Card direkt auf dem Smartphone kaufen, aufladen und anschließend über das Telefon wie bei der kontaktlosen Bezahlung mit einer hinterlegten EC- oder Kreditkarte nutzen kann. Die Suica App beispielsweise ist allerdings nur auf Japansich verfügbar. Außerdem lässt sich in der Suica App mit ausländischen Kreditkarten manchmal kein Guthaben aufladen. Dies kann aber natürlich bereits vor der Abreise in Deutschland getestet werden, sofern man der japanischen Sprache mächtig ist. Einige Smartphones bieten den IC-Card-Service auch über ihre Wallet-App an, dann sind keine Japanischkenntnisse notwendig.
Für touristische Zwecke bleibt die physische Suica Card zu empfehlen. Ursprünglich konnten solche Cards in fast allen Bahnstationen am Automaten gekauft werden. Aufgrund der globalen Chip-Knappheit wurde der Verkauf zwischenzeitlich komplett eingestellt. Nun werden sogenannte Welcome Suica verkauft. Diese sind für Reisende gedacht und laufen nach 28 Tagen ab. Sie können nur an den beiden Flughäfen und ausgewählten Bahnhöfen erworben werden.
Weitere Informationen zu den Suica-Verkaufsstellen und Nutzungsregeln finden Sie auf der offiziellen Website von Japan Railways.
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„Nächster Halt: Tokio.“ Die Metropole Tokio ist über zwei Flughäfen erreichbar: Der Flughafen Tokio-Narita bzw. Narita International Airport (成田国際空港) ist streng genommen gar nicht mehr in Tokio, sondern in Narita (成田) in der Präfektur Chiba (千葉県). Der Flughafen Tokio-Haneda bzw. Tokyo International Airport (東京国際空港) ist nur eine zwanzigminütige Bahnfahrt vom Stadtzentrum entfernt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um vom Narita International Airport ins Stadtzentrum von Tokio zu gelangen. Am praktischsten und günstigsten ist der Airport Bus TYO-NRT. Für nur 1.500 Yen erreicht man nach gut einer Stunde Fahrt den Bahnhof Tokio (東京駅). Das Praktische: Die Koffer werden im Gepäckraum des Busses verstaut und man kann sich bequem zurücklehnen. Es ist nicht notwendig, sich mit seinem Gepäck in volle Bahnen zu zwängen.
Im Narita Airport müssen die Tickets an Schaltern erworben werden, die sich in jedem Terminal befinden und am Preis (1.500 Yen) erkennbar sind. Die Bushaltestellen sind alle direkt hinter dem Ausgang. Welche Nummer die Haltestelle des gebuchten Busses hat, wird einem vom Personal am Schalter mitgeteilt. An der Haltestelle wird ein Gepäcketikett mit einer Nummer am Koffer angebracht, man selbst erhält ein Etikett mit derselben Nummer. Nimmt man seinen Koffer am Ziel entgegen, werden die Etiketten immer kontrolliert. Man sollte das Etikett also gut aufbewahren!
Weitere Informationen zum Airport Bus finden Sie auf der Website des Airport-Busses.
Vom Flughaften Tokio-Haneda kann bequem der Monorail-Zug (モノレール) nach Hamamatsuchō (浜松町) und anschließend die JR Yamanote Line (JY, 山手線) oder JR Keihin-Tōhoku Line (JK, 京浜東北線) ins Zentrum genommen werden. Da sich der Flughafen im Gegensatz zum Flughafen in Narita jedoch bereits in Tokio befindet, ist es auch empfehlenswert, nach der Ankunft die nächste schnellste Verbindung einfach auf Google Maps, Apple Maps oder mithilfe eines anderen Navigationsdiensts zu ermitteln.
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Für Flugzeugfans: Der Haneda Airport bietet zahlreiche Aussichtsplattformen, die auf der Flughafen-Website (auf Englisch) aufgelistet werden. Darüber hinaus gibt es kostenlose Hangar-Touren, die von Japan Airlines (JAL) organisiert werden und einen einmaligen Blick hinter die Kulissen erlauben, nachdem man sich im JAL Sky Museum umgeschaut und eine kurze Einführung bekommen hat. Während des Aufenthalts wird vorrangig auf Japanisch kommuniziert, die wichtigsten Informationen werden jedoch stets auf Englisch zusammengefasst und englischsprachiges Personal steht für Fragen immer zur Verfügung. Die Hangar-Tour ist sehr beliebt und erfordert eine Online-Reservierung (auf Englisch). Es besteht die Möglichkeit, sich für ausgebuchte Tage auf eine Warteliste setzen zu lassen.
„Einsteigen, bitte!“ Denkt man an Bahnen in Tokio, hat man schnell überfüllte Züge vor Augen, in denen die Menschen sich die Nasen an der Scheibe der Tür platt drücken. Die gute Nachricht: Obwohl es manchmal je nach Station ziemlich voll werden kann, hat man zu Zeiten außerhalb der klassischen Pendelzeiten am Morgen und Nachmittag nichts zu befürchten. Ab ca. 9:00 Uhr könnte man sogar sagen, dass die Bahnen ziemlich leer sind.
In Zentraltokio gibt es drei verschiedene Bahnbetreiber: Japan Railways (JR), Tokyo Metro (東京メトロ) und Toei Subway (都営地下鉄). Für die Bahnnutzung ist dies jedoch wenig relevant. Sobald man die Route z. B. über eine Navigationsapp ermittelt hat, hält man seine physische Suica Card oder sein Smartphone mit hinterlegter Suica Card an das Lesegerät an der Eingangsschranke und geht zum gewünschten Gleis. In der Zielstation muss die Card an der Ausgangsschranke wieder an das Lesegerät gehalten werden, sodass der Preis ermittelt und automatisch abgebucht werden kann. Alternativ können Tickets an den Automaten in den Bahnstationen gekauft werden, die auch auf eine andere Sprache umgestellt werden können. Für Einzelfahrten lässt sich dann die Zielhaltestelle eingeben und der Preis wird automatisch ermittelt. An der Eingangsschranke muss das Ticket in den entsprechenden Schlitz gesteckt werden. Es kommt aus einem anderen Schlitz in der Mitte der Schranke wieder heraus und darf nicht vergessen werden, da es an der Zielhaltestelle zum Verlassen der Station benötigt wird. Lässt man sich eine Quittung ausstellen, sollte man darauf achten, nicht versehentlich die Quittung in die Schranke zu stecken. Unterscheiden lässt sich das Ticket von der Quittung durch die Größe: Das Ticket ist kleiner.
Auf dem Weg zum Bahnsteig sollte man sich nicht nur auf Rolltreppen oder Treppen an die Pfeile und Markierungen am Boden und an den Wänden halten. Denn diese dienen der Lenkung von Passagierströmen und sind besonders in den Stoßzeiten wichtig. Sie werden aber auch dann eingehalten, wenn nur wenige Menschen unterwegs sind. Die Gleise selbst sind durch eine Trennwand vom Bahnsteig abgegrenzt. Während des Wartens sollte man sich in die Schlange einreihen, die sich immer im markierten Bereich vor dem Schiebetor bildet, durch das man in die Bahn einsteigt.
Schilder und Anzeigen enthalten in der Regel auch eine chinesische, koreanische und englische Übersetzung. Allen Linien sind außerdem Buchstabenkürzel und allen Stationen Nummern zugeordnet. Die Station Shinagawa (品川) der Yamanote Line wird beispielsweise unter „JY25“ geführt. Es ist folglich nicht zwingend notwendig, sich den Namen einer Station zu merken. Allein die Nummer reicht aus, um die Bahn in die richtige Richtung zu finden und an der gewünschten Station auszusteigen. Das Praktische: Oft ist ein Schild mit der aktuellen Station und den nächsten beiden Stationen so an der Innenseite der Gleistrennwand angebracht, dass man es im Bereich der Tür oder beim Einfahren der Bahn in den Bahnhof aus der Bahn heraus gut sehen und sich so besser orientieren kann.
Wie auch sonst im öffentlichen Leben in Japan sollte man sich in der Bahn ruhig verhalten, von Telefongesprächen, Essen und Trinken absehen und keinen Müll hinterlassen. Darüber hinaus sind in Stoßzeiten zum Teil einige Waggons nur für Frauen vorgesehen. Erkennbar ist dies von außen an einem pinkfarbenen Aufkleber an der Scheibe. Dort sind auch die Zeiten vermerkt, zu denen die Regelung gilt. Für Nachteulen oder Reisende, die frühmorgens ihren Flug bekommen möchten, ist ebenfalls wichtig, dass die letzten Züge auf den meisten Linien bereits kurz nach Mitternacht verkehren und ihren Betrieb dann erst wieder gegen 5:00 Uhr morgens aufnehmen.
旅行
Los geht's: Ob Sie bereits Ihre Flugtickets nach Japan gebucht haben oder vielleicht Ihren Urlaub 2025 gerade erst im Land der aufgehenden Sonne planen – dank dieser fünf praktischen Tipps sollten Sie nun gut für Ihre Anreise in Tokio gewappnet sein. Einen angenehmen Aufenthalt!
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